Seit der Antike ist die Wasserdampfdestillation zur Herstellung wohltuender Pflanzenwässer bekannt. Die ältesten Destillieranlagen sind nach Schätzungen der Archäologen bis zu 5000 Jahre alt, denn schon immer hatten die Menschen den Wunsch, die Aromen und Heilkräfte der Pflanzen einzufangen, zu konservieren und anzuwenden.
Die fast unendliche Pflanzenwelt und die daraus gewonnenen Pflanzenwässer werden im Kosmetik-, Medizin- und Ernährungsbereich hochgeschätzt. Das Wissen über die Anwendungen war bereits im Mittelalter einer breiten Bevölkerung bekannt und für ihr Bestehen unverzichtbar. In den religiösen Lebensgemeinschaften der Klöster, war der Kräutergarten ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Hier trugen Mönche und Nonnen das Wissen der Pflanzen- und Heilmittelkunde zusammen, um es weiterzugeben und für die Nachwelt zu dokumentieren. Der unermüdlichen Experimentierfreudigkeit einiger Alchemisten und Drogisten verdanken wir die Weiterentwicklung der Destillationsapparate, so dass bis heute eine breite Palette verschiedener Heil- und Duftpflanzenwässer mit Erfolg gewonnen werden konnten.
Ab dem 16.Jahrhundert kam in Thüringen die Zunft der Buckelapotheker auf, die mit Ihren Kraxen (Reff) in weiten Teilen Europas ihre Heil- und Hausmittel anboten. Zusammen mit den Kräuterfrauen wurden in kleinen Familienbetrieben die Naturheilmittel, sogenannte Olitäten, hergestellt. In Schmiedefeld gibt das
Olitätenmuseum "Beim Giftmischer" einen interessanten Einblick in die damalige Zeit. Das thüringische Schiefergebirge mit seinen Kräuterpflanzenbewuchs ist einmalig in Deutschland und noch heute kann man auf den Spuren der Buckelapotheker rund um Oberweißbach den einzigartigen
Olitätenweg wandern und wild wachsende Heilkräuter erkunden.
Ihre Ulrike & das Destillus Team